Damit verlor der Dax zu Beginn der Woche um mehr als drei Prozent. Zuletzt stand der Index im Oktober 2014 auf einem derartigen Tiefstand. Auch der F.A.Z.-Index sankt deutlich um fast vier Prozent auf etwa 1.850 Punkte. Ähnlich sah es auch auf dem Aktienmarkt der Vereinigten Staaten aus: Hier stürzte der Dow Jones unter 16.000 Zähler.
Bereits seit Beginn des Jahres sind weltweit sinkende Aktienkurse zu beobachten. Inzwischen weist von den dreißig Dax-Werten seit Jahresbeginn fast jeder dritte Dax-Konzern einen Verlust von mindestens zwanzig Prozent auf. Dabei hatte der Index das vergangene Jahr noch mit 10.700 Punkten gut beendet. Vor allem der stark gesunkene Ölpreis wirke sich negativ auf die Börse aus.
Hinzukämen die Sorgen der Anleger über die Konjunktur in China. An den Börsen dieser Welt sorge man sich vor einer weiteren Abwertung der chinesischen Währung. Bereits im Januar nahmen die chinesischen Devisenreserven um weitere einhundert Milliarden US-Dollar ab. Experten bewerten den Rückgang als Hinweis darauf, dass die chinesische Währung noch immer überbewertet sei, sonst hätte die Regierung nicht eine solche Summe zur Stützung einsetzen müssen.
Besonders starke Verluste mussten die Anleger von Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank hinnehmen, die um jeweils zehn Prozent im Vergleich zur vorigen Woche verloren. Vor allem bei der erstgenannten fällt auf, dass Kreditausfall-Derivate deutlich an Kurs gewannen, nachrangige Anleihen hingegen große Kursverluste zu verzeichnen hatten. Sollte sich die Ertragssituation der Deutschen Bank nicht bis zum nächsten Jahr bessern, könnte sie möglicherweise die Kupons auf die Papiere nicht mehr bedienen, heißt es.
„Wie zuletzt ist das Nervenkostüm der Anleger angespannt, wohlwissend dass die übergeordneten Abwärtstrends lediglich begrenzten Spielraum auf der Oberseite zulassen, jedoch großes Rückschlagpotenzial auf der Unterseite vorhanden ist“, schreiben die Finanzexperten von Helaba. Jochen Stanzl von CMC Markets erklärte: „Der Bruch der Unterstützung im Dax bei 9.322 Punkten ist charttechnisch betrachtet ein starkes Verkaufssignal.“ Seiner Einschätzung zufolge sei ein weiteres Absinken möglich. „Es könnte das Signal sein, das einen weiteren Rückgang bis 8.300 Punkte in den kommenden Wochen ankündigt.“
„Die Euro-Zone erweist sich als keineswegs immun gegen den enormen Dynamikverlust in der globalen Wirtschaft“, erklärte Manfred Hübner, Geschäftsführer von Sentix. „Auch die einstige Lokomotive Deutschland kühlt sich merklich ab.“