Samstag, 23 September 2023

EU-Fördermillionen für „Freunderln“

Eigenwillige Landwirtschafts-Förderung in Österreich

von PROSPERIA-LAURINA-REDAKTEUR  Jens Hastreiter Politik Mittwoch, 04 Juni 2014 04:40

Wien - Mit EU-Agrarförderungen werden in Österreich vor allem gesellschaftliche Gruppen, die loyal zur EU stehen, subventioniert. Die Landwirte haben vom Geldregen aus Brüssel nur wenig.

Rund 2,1 Milliarden Euro von der EU, dem Bund und den Ländern stehen in Österreich für die Förderung der Landwirtschaft zur Verfügung. Doch weniger die Bauern, sondern vielmehr Stiftungen, Konzerne und die Kirche profitieren davon.

 

Die größten Nutznießer der amtlichen Agrarförderung sind vor allem Landwirtschaftskammern, Tourismus- und Vermarktungsgesellschaften, Lebensmittel- und Energiebetriebe, Stiftungen und kirchliche Einrichtungen.

 

Eine der größten Summen aus dem Agrartopf, nämlich 1,14 Millionen Euro, ging an die Telekommunikationsgesellschaft „A1 Telekom Austria“.

 

Für die Begründung des Geldsegens muß ein wenig um die Ecke gedacht werden. Die Zuwendung ist deshalb rechtens, weil das Geld auch aus der Breitbandförderung stammt und damit der Internet-Ausbau auf dem Land unterstützt wird, der für die Konzerne ansonsten nicht profitabel wäre. Mit den Maßnahmen aus dem Budget für die „Ländliche Entwicklung“ soll der ländliche Raum belebt werden, damit die Bürger nicht abwandern. Die Zeitung „Die Presse“ meldete, daß im vergangenen Jahr laut einer Datenrecherche des Beratungsunternehmens „Watchdogs“ für diese Belebungsmaßnahmen ländlicher Gebiete eine Milliarde Euro zur Verfügung standen.

 

Das Ländliche Fortbildungsinstitut Oberösterreich kassierte 3,4 Millionen Euro, der Waldpflegeverein Tirol 3,16 Millionen Euro und die Initiative Genuss Region Marketing (GRM) 3,15 Millionen Euro. Die GRM wurde laut eigenen Angaben als Management-Organisation der Initiative GENUSS REGION ÖSTERREICH gegründet. „Das Ziel der GRM GenussRegionen Marketing GmbH ist die qualitative und kontinuierliche Weiterentwicklung der Marke GENUSS REGION ÖSTERREICH und der 120 GenussRegionen im Land sowie die persönliche Betreuung der über 3.500 LizenznehmerInnen.“ „Genuss Region Österreich“ ist eine Dachmarke des österreichischen Lebensministeriums und der Agrarmarkt Austria (AMA). Das Projekt wird auch von der EU im Rahmen der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung unterstützt.

 

Laut „Watchdogs“ wurden auch Privatstiftungen großzügig bedacht. Etwa 3,1 Millionen Euro gingen an Stiftungen und 3,7 Millionen Euro an kirchliche Einrichtungen. Die niedrigste Fördersumme bekam mit sieben Euro übrigens die Agrargemeinschaft-Planalm. Dass sich der bürokratische Aufwand gelohnt hat, darf bezweifelt werden.

 

Künftig möchte Österreichs Bundeskanzler Faymann mehr sparen und hat dafür eine bahnbrechende Idee. Er will ein Amt für Einsparungen bei Beamten schaffen. Das wird den Steuerzahler eine Menge Geld kosten, da das Personal dafür sicherlich mehr verdienen wird als ein durchschnittlicher Arbeiter, der laut EU-Spitzenkandidat Eugen Freund (SPÖ) dreitausend Euro monatlich erhalten soll. Dazu kommen noch die Anzeigenschaltungen in nahestehenden Zeitungen, um das neugeschaffene Amt bekannt zu machen.

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