Samstag, 23 September 2023

AfD droht NPD mit Strafanzeige

Frank Franz: "AfD reagiert unprofessionell auf NPD-Wahlkampf-Coup"

von PROSPERIA-LAURINA-REDAKTEUR  Torsten Müller Politik Donnerstag, 10 März 2016 16:57
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Quelle: AfD

Berlin - Die NPD hat mit ihrer Wahlkampfabschlusskampagne, in deren Rahmen sie bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz dazu aufruft, mit der Erststimme die AfD und mit der Zweitstimme die NPD zu wählen, für ein gewaltiges mediales Echo gesorgt. NPD-Chef Frank Franz hatte bei der Pressekonferenz am Montag deutlich gemacht, dass „die Parteien, die grundsätzlich in eine ähnliche Richtung wollen, auch an einem Strang ziehen sollten“.

Weiter erklärte die Partei zu ihrer ungewöhnlichen Aktion: „NPD und AfD sollten sich nicht als Gegensatz zueinander begreifen, sondern als gemeinsames Gegenmodell zu den Altparteien. Die Landtagswahl in Sachsen im Jahr 2014, bei der die NPD nur knapp an der Fünfprozenthürde scheiterte, hat deutlich vor Augen geführt, dass es in Deutschland das Wählerpotential für zwei patriotische Parteien gibt. Je stärker der patriotische Block in den Parlamenten ist, desto wirksamer können wir den Unmut der Deutschen gegenüber Asylbetrug, Massenzuwanderung und Islamisierung in die Parlamente tragen.“

 

Die AfD scheint von dem NPD-Vorstoß überrumpelt worden zu sein. Die stellvertretende Bundessprecherin Beatrix von Storch sah sich genötigt, sich per Facebook von der NPD zu distanzieren und zu erklären, dass in der AfD kein Platz für Nazis sei. Auch der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende und AfD-Europaabgeordnete Marcus Pretzell zeigte sich wütend über den Coup der NPD und bezeichnete den NPD-Vorsitzenden Franz als „Drecksack“, der „der AfD mal im Mondschein begegnen“ könne.

 

Trotz dieser Beleidigung sieht Franz von einer Strafanzeige ab, wie er erklärte: „Herr Pretzell, AfD-Landesvorsitzender in NRW und EU-Abgeordneter, hat offenbar ein kleines Defizit in Sachen Kinderstube, wenn er mich "Drecksack" nennt. Ich will ihm das aber angesichts seiner augenscheinlichen Anspannung und erst kurzen politischen Wirkzeit nachsehen. Er wird sicher auch noch gelassener. Von einer Anzeige, wie sie mir angeraten wurde, sehe ich mit einem Schmunzeln ab.“

 

Nicht so souverän geht die AfD offenbar mit dem NPD-Vorstoß um. Der Spitzenkandidat der AfD Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, will rechtlich gegen die NPD vorgehen: „Wir werden diese missbräuchliche Verwendung unseres geschützten Parteilogos nicht hinnehmen und sie zur Anzeige bringen.“

 

Das Plakat der NPD, auf dem sie zur Abgabe der Erststimme für die AfD und der Zweitstimme für die NPD aufruft, weist allerdings kein AfD-Logo auf.

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