In dem Beitrag erläuterte er, daß Aktivisten, welche sich für die Rechte der Palästinenser einsetzen bzw. die Besatzungspolitik Israels öffentlich kritisieren oder gar zum Boykott gegen Israel aufrufen, nicht nur in Israel mit gezielten Attacken und Zensurmaßnahmen zu rechnen hätten, sondern ebenso in nahezu allen westlichen Staaten. Dies gelte vorallem verstärkt an amerikanischen Universitäten. "Es gibt eine sehr gut koordiniert und finanziell gut ausgestattete Kampagne, angeführt von Israel und seinen Unterstützern, um politischen Aktivismus gegen die israelische Besatzungspolitik ... zu kriminalisieren."
An amerikanischen Universitäten hat man die Israelkritik wohl schon weitestgehend erfolgreich aus ihren Hörsälen verbannen können. Denn wie ein von Greenwald zitierter Report, der eine Campuszensur beschreibt, aufzeigt, müssen Studenten, die es wagen, die Besatzungspolitik zu kritisieren, mit einem Rauswurf aus ihren Kursen rechnen und auch Professoren müssen um ihren Beruf bangen, sobald sie propalästinensische Töne von sich geben. Schwenkt jemand am Campus eine Palästinenserflagge droht ihm ein Disziplinarverfahren. Palästinensischen Unigruppen wird gleich der Geldhahn zugedreht.
Beim Kampf gegen Israelkritiker können sich zionistische Zensoren und Meinungswächter dabei über beste finanzielle Ausstattung freuen. Selbst der ehemalige israelische Mehrheitseigner der ProSiebenSat.1 Media SE, Haim Saban, hat neben anderen Milliardären mehrere 10 Millionen Dollar, um den Kampf gegen Israelkritiker an den US-Unis zu unterstützen.
Wie einst auch die beiden Havard Professoren John J. Mearsheimer und Stephen M. Walt in ihrem 2005 erschienenen Werk "Die Israel-Lobby" niedergeschrieben haben, sollen Zionisten in vielen Bereichen der us-amerikanischen Politik enormen Einfluß ausüben. Darin führten sie u. a. auch aus, daß die USA Israel bedingungslos schützen würde. In einem 2007 geführten Interview mit dem Magazin "Stern" betonte Measrsheimer außerdem, daß die Israel-Lobby seit den 70er Jahren gewaltig an Einfluß gewonnen hat. "Zu Beginn der 80er Jahre ist AIPAC (American Israel Public Affairs Committee) zu einer besonders einflußreichen Organisation in Washington herangewachsen. Aber es gibt kaum einen Unterschied zwischen den Amtszeiten von Bill Clinton und George W. Bush."
Mit der Haltung, die Greenwald gegenüber Israel vertritt, wird wohl von zionistischen Propagandisten wieder schnell zur Antisemitismuskeule gegriffen werden, was letzten Endes allerdings absurd klingt, wenn man berücksichtigt, daß Greenwald selbst jüdischer Abstammung ist.
Quelle: https://deutsch.rt.com/international/36851-glenn-greenwald-kriminalisierung-von-kritik/